&FRIENDS LABOR bietet Raum und Zeit für zwei künstlerische Positionen zur gemeinsamen Forschung.
Fashionshow: Working Class Daughters
Ein Auto steht da. Kofferraum offen. Das Radio läuft. Frauen und Queers sprechen. Und sie sprechen über Klasse. Ausgehend von Interviews verhandelt die Installation Fashionshow: Working Class Daughters Fragen von Klasse, Geschlecht und Migration. Dabei wird die eigene Rolle als u. a. Working Class Academic reflektiert – und fast schon nebenbei erschließen sich die Verschränkungen und Verknüpfungen zu anderen Identitäts- und Strukturkategorien. Die Installation basiert auf einer vorangegangenen Performance und der dafür eigens entworfenen T-Shirt-Kollektion und greift Bilder ost-europäischer Märkte und informellen Handels auf. Subtil nimmt sie Bezug auf ein aktuelles Phänomen, bei dem sogenannte „Workwear“, also Arbeitskleidung, in High-Fashion-Kontexten Einzug hält. What's classy if you're rich, but trashy if you're poor?
Im Rahmen des Hauptsache Frei-Festivals wird neben der Installation „Fashionshow: Working Class Daughters“ - draußen vor dem Haupteingang des Harburger Bahnhofes - eine weiterführende Hörinstallation „WCD Drive-in“ gezeigt, die für den Ausstellungsraum des Kunstvereins Harburger Bahnhof entwickelt wurde.
Working Class Daughters spricht von Frauen und meint damit alle Menschen, die sich selbst als Frauen identifizieren und/oder so gelesen werden und als solche von Sexismus betroffen sind.
28.08. - 29.08.2021, jeweils ab 14:00 Uhr
WORKING CLASS DAUGHTERS ist ein Arbeitszyklus zu den Verknüpfungen von Klasse, Geschlecht und Migration, an denen Kristina Dreit, Karolina Dreit, Anna Trzpis-Mclean seit 2018 arbeiten. Ausgehend von (eigenen) post-sowjetischen Migrationserfahrungen und einer langen Freund:innen- und Schwestern*schaft interessieren sie v. a. (biografische) Geschichten, die unsichtbar bleiben oder kaum eine Stimme finden, sowie historische und aktuelle Bezüge zu Arbeit und Arbeitskämpfen.
Kristina Dreit, \*1988 in Krupskoje/Kasachstan, studierte Szenische Künste in Hildesheim und Zürich sowie an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet an performativen Settings als Regisseur\*in, Dramaturg\*in, Künstler\*in.
Karolina Dreit, \*1984 in Karabulak/Kasachstan, ist Soziologin aus Leidenschaft. Sie hat der Universität den Rücken gekehrt und ist in künstlerischen, kollektiven und politischen Zusammenhängen aktiv und als Kulturarbeiterin und Lehrerin tätig. Sie arbeitet an feministischen und intersektionalen Perspektiven auf Klasse und Arbeit.
Anna Trzpis-McLean, \*1984, Mielec/Polen, hat an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main studiert und arbeitet als Designerin in den Bereichen Bühnenbild, Objekt, Raum und Zeichnung.
Konzeption: Kristina Dreit, Karolina Dreit
Dramaturgie Interviews: Karolina Dreit
Interviewführung: Karolina Dreit, Kristina Dreit
Szenografie: Anna Trzpis-McLean
Support Sound, Schnitt: Valentin Peitz
Die Produktion ist die Weiterführung einer Performance, die mit Unterstützung des Frankfurt Lab im Rahmen einer Residency 2019 entstanden ist. Ein Dank an alle, die interviewt werden durften. Das Gastspiel Working Class Daughters ist Teil des Projekts FESTIVALFRIENDS. Dieses Projekt wird ermöglicht im Rahmen des Programms Verbindungen fördern des Bundesverbands Freie Darstellende Künste gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.